NUTZUNG PRIMÄRER UND SEKUNDÄRER ROHSTOFFE DURCH DIGITALISIERUNG

    Wie können komplexe Stoffströme einer Kreislaufwirtschaft im Bausektor gemanagt werden?

    Effiziente Nutzung primärer und sekundärer Rohstoffe durch Digitalisierung

    Digitales Stoffstrommanagement in der Bauwirtschaft

    Das Gabler Wirtschaftslexikon definiert Stoffstrommanagement als zielorientiertes, verantwortliches, ganzheitliches und effizientes Beeinflussen von Stoffsystemen, wobei die Zielvorgaben aus dem ökologischen und dem ökonomischen Bereich kommen, unter Berücksichtigung von sozialen Aspekten.

    12. September 2022
    N1
    Redaktionsteam

    Klingt wichtig, ist es auch. Aber was bedeutet das in der Praxis?

    Wie können komplexe Stoffströme einer Kreislaufwirtschaft im Bausektor gemanagt werden?

     

    Unsere Prognose: nur noch digital.

    Schlüsselwort aus der Definition oben sind „effizient“ und „Zielvorgaben aus dem ökonomischen Bereich“. Denn seien wir ehrlich, die Kreislaufwirtschaft muss bezahlbar bleiben. Einen Beitrag dazu können digitale Tools leisten, die mit KI (Künstliche Intelligenz) arbeiten.

    Was aber leisten diese digitalen Tools im Stoffstrommanagement?

    Wenn Gebäude rückgebaut oder abgebrochen werden, fallen viele Tonnen Bau- und Abbruchabfälle an, die man aufbereiten und wiederverwerten kann. Abrissobjekte sind also große Rohstofflager mit wertvollen Schätzen. Diese Sichtweise ist ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft. Das Grundproblem war bisher die Transparenz über diese temporären und wandernden Depots auf Baustellen.

    Je früher umfassendes Wissen über Ausbau- und Einbaumaterialien in und aus Baustellen besteht, desto bessere Ergebnisse sind bei der Verwertung der Materialien als Recycling- und Ersatzbaustoffe für Erd- und Straßenbau sowie Hoch- und Tiefbau erzielbar.

    Der wichtigste Schritt bei der Integration von Recycling-Material in die betrieblichen Abläufe ist die Suche nach derzeit verfügbaren lokalen Ressourcen. Mit Tools wie N1 Match Depot Analyser und N1 Site Depot finden und vermarkten Unternehmen primäre und sekundäre Rohstoffdepots in ihrer Nähe.

    Digitales Stoffstrommanagement

    Im digitalen Stoffstrommanagement müssen Rohstoffdepots analysiert werden. Im Ergebnis entsteht eine regionale Sichtbarkeit für die Art, Qualität und Menge verfügbarer Materialien. Dabei wird unnötige Logistik bei gleichzeitiger Verbesserung der Prozesse vermieden.

    Die Software verbindet das Wissen aus Baustelle, Baustoff, Rohstoff mit Geoinformationen und dem Zeitpunkt der Verfügbarkeit.

    Erste Wahl bei den Datenquellen sind die Leistungsverzeichnisse eines Bauvorhabens

    Hier ist hinterlegt, was wann, wo und wie gebaut werden soll und was davor eventuell zurückgebaut werden muss. Bei N1 setzt hier die KI ein und analysiert Informationen von Haufwerken und Kippstellen - wie viel und welche Art von Baustoffen in den Depots gelagert sind. Auch gibt die KI an, welche Körnung das Material hat und ob es belastet ist. So bildet die KI ein eigenes Depot von Bau- und Abbruchabfällen als mineralische Rohstoffquelle.

    Aus diesem kann dann der Bauverantwortliche entscheiden, ob er die Baustoffe intern nutzten kann oder auf dem Markt anbieten möchte.

    So oder so entsteht eine Alternative zur kostenintensiven Deponielagerung. Im besten Fall erzielt das Bauunternehmen mit dem Bauschutt mit einem Verkauf sogar einen Umsatz.

    KI-Technologie zur Optimierung der Prozesse

    Noch hat die Baubranche einen hohen Nachholbedarf bei der Digitalisierung. Mit Hilfe der KI-Technologie erhalten Baustoffhersteller und Bauunternehmen einen digitalen Mehrwert durch die Optimierung der Prozesse bei Kalkulation und Angebotserstellung von Bauleistungen sowie im Verkaufsprozess von Baustoffen. Zudem können neue Geschäftsmodelle der Kreislaufwirtschaft den massiven Flächenverlust durch Abbau von Primärrohstoffen und den Landverlust für neue Deponieflächen verringern.